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Who Cares? Feminist Art Festival – The Right Distance

Als  Menschen wollen wir umsorgen und umsorgt werden, um mit anderen in Beziehung zu bleiben. Unter dem Titel The Right Distance lädt die zweite Ausgabe des Who Cares? Feminist Art Festivals Künstler*innen, Aktivist*innen und Kulturschaffende ein, über den Zwischenraum zu reflektieren, der zwischen dem*der Care-Geber*in und dem*der Care-Empfänger*in entsteht.

Care-Arbeit (1) wird in der Regel aus Perspektive der Care-Geber*in als etwas betrachtet, das einem anderen Lebewesen gegeben oder für dieses getan wird. Dabei wird die Rolle des*der Umsorgten nicht mit einbezogen, die ebenso die Care-Beziehung mitgestaltet.The Right Distance stärkt die Idee der Care-Arbeit als eine Beziehung zwischen zwei Parteien, die gleichermaßen für die Aufrechterhaltung der Beziehung verantwortlich sind, auch wenn ihre Rollen unterschiedlich sind. Im Gegensatz zum paternalistischen Ansatz der Pflege, der auf Projektionen und Prinzipien beruht, hängt Care-Arbeit als relationale Praxis davon ab, dass sich sowohl der*die Care-Geber*in als auch der*die Care-Empfänger*in in einem Zustand der Empfänglichkeit befindet, in dem der richtige Abstand ständig neu verhandelt wird.

(1) Der englische Begriff „care“ umschließt ein ganzheitliches Verständnis von Care-Arbeit. In der deutschen Übersetzung kann „care“ u.a. sowohl für Pflege-, Fürsorge- und Sorge-Arbeit stehen. Im Kontext des Festivals soll das Wort “Arbeit” in Care-Arbeit vor allem darauf verweisen, dass das Umeinander-Kümmern als relationale Praxis zu verstehen und dass damit nicht nur Lohnarbeit gemeint ist; ein großer Teil von Care-Arbeit ist Beziehungsarbeit, die oft unsichtbar bleibt.

Mit sieben Ausstellungsbeiträgen, neun Workshops, siebzehn Performances, zwei Talks und weiteren partizipativen inklusiven Formaten (auch für Kinder, Teenagers, cis-Männer) und 600 Besucher*innen hat das Festival im September 2022 zu einer übergreifenden Reflexion über Care-Arbeit geleistet.

Künstler*innen

Team

Kuration und künstlerische Leitung: Valeria Schwarz
Ausstellungsarchitektur: Carla Isern
Assistenz Produktion: Lorène Blanche Goesele
Assistenz Vermittlung: Marie Benthin
Grafikdesign: Stephanie Becker
Webseite: Wies Hermans
Öffentlichkeitsarbeit: Georg Zolchow und Inés Mora
Lektorat: Svenja Gräfen
Übersetzung DE-EN: Emily Hawkins
Übersetzung EN-DE: Seraphine Peries
Fotografie: Victoria Tomaschko und Christian Vagt
Video: Johannes Plank


Ein Projekt von iCollective e.V.

info(at)icollective-berlin.comWho Cares? Feminist Art Festival – The Right Distance wird von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Hauptstadtkulturfonds (HKF) gefördert.